07 Okt Wer hat die Dartscheibe erfunden?
Die Geschichte der Dartscheibe
Darts, wie wir es heute kennen, entstand vermutlich im 19. Jahrhundert in England. Der Name kommt jedoch aus dem Französischen. Die Franzosen setzen nämlich kleine Pfeilgeschosse in Schlachten ein, welche sie Darts nannten.
Darts sind wohl die jüngsten Pfeilgeschosse. Sie wurden vor ca. 2.400 Jahren erschaffen. Die Plumbata, kleine Wurfgeschosse der Römer, sahen den heutigen Dartpfeilen bereits sehr ähnlich. Wurfspeere wurden vergleichsweise bereits vor 400.000 Jahren verwendet. Auch der Pfeil und Bogen kam bereits vor 30.000 Jahren als Waffe zum Einsatz.
Im Jahr 1898 ließ sich ein Amerikaner seine Dart-Flights, die zur Stabilisierung des Flugs dienen, patentieren. Anfang des 20. Jahrhunderts fanden dann die ersten Turniere und Wettbewerbe in Großbritannien statt. 1901 wurde die erste Werbeanzeige für Dartscheiben im Stationer, Printer & Fancy Trades Register geschaltet. 1902 wurden die ersten Würfe mit 180 Punkten von Lokalzeitungen vermeldet. Im Jahre 1906 wurde schließlich in Yorkshire zum ersten Mal der hölzerne Körper eines Dartpfeils durch Metall ersetzt.
Die Idee der Dartscheibe geht dabei im Übrigen auf das Zielschießen auf Wagenräder im 12. Jahrhundert zurück. Bereits damals wurden den Abständen einzelner Speichen bestimmte Werte zugerechnet. Die Mitte (Rad-Nabe) hatte damals die höchste Wertigkeit.
Heute verfügt eine Dartscheibe über 20 Segmente und einen Punkt in der Mitte, welcher Bulls Eye genannt wird. Um das Bulls Eye herum verläuft ein kleiner Ring, der Bull genannt wird. Zudem sind noch 2 weitere Ringe, deren Trefferflächen besonders klein sind, vorhanden. Der äußere Ring verdoppelt die jeweilige Punktzahl (Double-Felder). Der mittlere Ring, dessen Flächen besonders klein sind, verdreifacht die Punktzahl sogar (Triple-Felder).
Die Einteilung der Punkte entstammt einer Idee des englischen Zimmermann Brian Gamlin. Er legte folgende Reihenfolge im Uhrzeigersinn fest:
20 – 1 – 18 – 4 – 13 – 6 – 10 – 15 – 2 – 17 – 3 – 19 – 7 – 16 – 8 – 11 – 14 – 9 – 12 – 5
Auf den ersten Blick ist dies ziemlich willkürlich. Der Sinn dahinter ist jedoch, Zufallstreffer möglichst auszuschließen. So liegt neben einem zweistelligen Wert fast immer nur ein einstelliger Wert. Ungenauigkeit wird dementsprechend schneller bestraft. Wer beispielsweise die 20 verfehlt, erzielt meist nur eine Punktzahl von 5 oder 1.
Nur dank dieser Einteilung wurde Darts 1908 in England zu einem Geschicklichkeitsspiel erklärt. Zuvor sollte es als ausgemachtes Glücksspiel verboten werden. Einem geübten Spieler gelang es jedoch, die Richter im Gerichtssaal vom Gegenteil zu überzeugen. Er trat gegen den Gerichtsdiener an und erzielte immer wieder gute Ergebnisse, während der Gerichtsdiener teilweise sogar die Scheibe verfehlte. Da war es den Richtern klar: This is no game of chance – das ist kein Glücksspiel!
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